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S T E E L P A N :   H E R S T E L L U N G
 



PAN: DER HERSTELLUNGS-PROZESS

(übersetzt und zusammengefasst aus F. Blake: Steel Pan, 101-104)
Ein kurzer Überblick über die wichtigsten Stadien eines in Wirklichkeit sehr komplexen Ablaufs, der in der Regel von mehreren spezialisierten Handwerkern realisiert wird!


1. Das Ausgangsmaterial
Pans wurden anfangs immer aus gebrauchten 55-USgallon Öl-Fässern hergestellt (208Liter / O = 58cm - Abfall der in Trinidad ansässigen amerikanischen Ölbohrfirmen). Die Dicke des Materials beträgt im Allgemeinen 1,2 mm. Heute werden entweder ganz neue Fässer - oder dann direkt Stahlbleche verwendet, die in Qualität und Abmessungen für jede Anwendung speziell ausgewählt werden können.

2. Das Einsenken (sinking)
Mit einem schweren gerundeten Fausthammer wird der Oberteil des Fasses in seine konkave Form gebracht: flacher für Instrumente mit tieferen Tönen, tiefer für höher gestimmte. Dieser Vorgang dehnt und verdünnt das Material, und vergrössert damit die Oberfläche für die Plazierung der einzelnen Notenfelder. Seit 1988 wird auch die technisch fortgeschrittenere Drehform-Methode angewendet, bei der das Pan auf eine rotierende Oberfläche montiert und kontinuierlich bis zur gewünschten Tiefe maschinell eingedrückt wird. Die Vorteile dabei sind, dass man damit eine gleichmässigere Blechdicke erreicht, was einerseits die Plazierung der Notenfelder erleichtert, und andererseits dem fertigen Pan eine ausgewogeneren Klang geben wird. Auch etwaige Beulen oder Risse können so vermieden werden.

3. Die Notenfelder
Mit entsprechenden Schablonen - über Jahre und Jahre mit der Methode von "Versuch und Irrtum" entstanden - werden die Notenflächen auf der eingesenkten Oberfläche eingezeichnet. Im folgenden Schritt werden die letzlich konvex erscheinenden Notenflächen interessanterweise nicht etwa von unten "zurückgeschlagen", sie entstehen vielmehr, indem der Platz zwischen den Noten mit einem Hammer noch weiter eingesenkt wird. In diesem Stadim übertragen allerdings die entstandenen Erhöhungen akustische Vibrationen auf die benachbarten Felder; mit Stift und Hammer wird nun eine breite Rille um jede Note geschlagen (in Englisch "grooving"), was die Flächen akustisch klar voneinander trennt:




4. Der Mantel (skirt)
Dem entstehenden Instrument entsprechend, wird nun die Länge des Mantels bestimmt und das Fass gekürzt - mit etwas Marge für das spätere genaue Schneiden. Dieser Mantel dient als Rensonator und seine Länge ist ausschlaggebend für 'die Stimme' der steel drum: normalerweise haben hoch gestimmte Instrumente einen kurzen Mantel, tiefere dann natürlich einen entsprechend längeren.

5. Das Erhitzen (tempering- oder burning process)
Dieser Vorgang - bei dem das Pan in einem behelfsmässigen Ofen Spielseite nach unten erhitzt wird - härtet den Stahl und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, dass das Instruments später seine Stimmung auch hält.

6. Das Stimmen (tuning)
In einer ersten Runde des Grobstimmens wird nun jedes einzelne Notenfeld mit einem Hammer - immer wieder kontrolliert mit einem 'Stick' in der andern Hand - von unten und oben auf die richtige Tonhöhe getrimmt: ein langwieriger Prozess, bei dem einzelne Felder eventuell mehrere Male runter- und wieder zurückgeschlagen werden müssen. In dieser Phase wird auch der Mantel auf seine präzise Länge gekürzt. Da Pans jetzt mehr und mehr standardisiert sind, kann ein Tuner heutzutage auch mit schon gestimmten Steeldrums vergleichen, besser ist aber, wenn er zuverlässigere Hilfs-Instrumente wie Stimmgabeln oder Stimmpfeifen als Referenztöne verwendet. Nachdem seitlich Aufhängelöcher gebort sind und das Pan in seiner Spielposition hängt, beginnt eine weitere Runde: das Feinstimmen. Der Stimmer verlässt sich jetzt auf ein bereits sehr gut gestimmtes Instrument, oder gar (zusätzlich) auf elektronische Einrichtungen - wie etwa ein stroboskopisches Stimmgerät. Damit wird eine sehr exakte Kontrolle von Tonhöhe und -Qualität erreicht.

7. Der letzte Schliff (chroming / blending)
Gegen Rost - und zur Verschönerung - wird das soweit fertige Instrument in einem separaten Prozess nun meistens mit einer (Zink- oder) Chromschicht überzogen. Allerdings macht dies die Arbeit des Stimmens zum Teil wieder zunichte. Es ist nun die Aufgabe des Tuners, in einer letzten Stimmrunde dem Pan auch akustisch seinen letzten Schliff zu geben. Er achtet dabei auch speziell auf die - für dieses Instrument so typischen - Obertöne: dass die richtigen hörbar werden, und wo im Notenfeld sie zum Klingen kommen, ist ausgesprochen wichtig. Hier wird dem Pan sein sweet rich and mellow sound 'eingehaucht'.

8. Spielen - Stimmen - Spielen
Ein 'fabrikneues' Pan ist aber kaum schon bei seinen letzten Möglichkeiten angelangt. Natürlich gibt es besser und schlechter gemachte Pans, jedes Instrument wird aber besser, wenn es einmal 'eingespielt' ist und von Zeit zu Zeit nachgestimmt wird. Sein 'Sound' wird damit immer ausgeglichener und stabiler. Die Erfahrung ist dann: "so schnell würde ich mein Instrument nicht mehr hergeben".

 
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TUNING: Stimmservice - Schweiz

Es ist im allgemeinen zu empfehlen, dort auch stimmen zu lassen, wo das Instrument ursprünglich gekauft wurde, da doch einige verschiedene 'Philosophien' bezüglich Stimmen vorhanden sind, die z.T. recht unterschiedlich sind!     

 
 
E.T. Panworks GmbH
Industriestr. 19/25
3076 Worb BE
031 832 52 42 / 079 358 46 79 Natel
EMAIL   WWW


immer möglich; Arbeit am Ort oder in Worb
Tuner: Esa Tervala
Preise auf Anfrage

 
 
HAPPY DRUMS
Monica Bernasconi + Martin Grah
Schützenstr. 104
8400 Winterthur
052 212 17 16 / Fax: 052 212 17 70
EMAIL (bevorzugt)



Während 10 Tagen jeweils im Juni und November können Pans zum Stimmen gebracht werden:
Tuner: Dudley Dickson und Grafton Yearwood (London)
Standard-Preise für Blending:
Tenors 125.-, andere Single Pans 100.-
Double Pans 150.-, Triple Pans 180.-, Quadro Pans 200.-, 6-Bass 250.-
Preise für Reparaturen und dergleichen auf Anfrage/Offerte

 
 
PANORAMA STEELDRUMS
Matthias Kauer
Oerlikonerstr. 14
8057 Zürich
044 363 60 30(32 Fax)
EMAIL   WWW


2-4 Mal jährlich
d.h. sobald genügend Anmeldungen für 2-3 Tage Arbeit eingegangen sind.
Tuner: Tony Charles, Trinidad/London
Preise auf Anfrage.

 
 
PanArt
Musikinstrumentenbau
Engehaldestr. 131
3012 Bern
031 301 33 32 (auch Fax)
EMAIL   WWW


Kein Stimmservice mehr, haben sich von der Pan-Szene verabschiedet - und produzieren nur noch das HANG (mit verschiedensten Tonskalen).
Zu empfehlen: Musikbeispiele und Klang-Dateien auf Ihrer Homepage.
Felix Rohner + Sabina Schärer

 
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