Vòdun Xèbiòso
Eine umfangreiche Audio-Dokumentation einer 9-tägigen Zeremonie im Süden der Volksrepublik Benin, Westafrika
2012 kommt endlich ein lange gehegtes Projekt in die Schlussphase:
Das im März 1976 aufgenommene Tonmaterial soll repräsentativ auf 2 CDs erscheinen. In
Zusammenarbeit mit Daniel Rüegg sind im ehemaligen Musikethnologischen Archiv (MEA) in Zürich
die damals mit einem 'UHER professional' gemachten Aufnahmen einer sich über 9 Tage
hinziehenden Xèbiòso-Zeremonie auf DAT überspielt, und in einem langwierigen
Prozess für die Präsentation auf die Zeit von 2 gefüllten CDs 'zusammengeschnitten' worden.
Ein weiterer Schritt war die exakte Bearbeitung und Aufarbeitung aller ausgewählten Aufnahmen
mit einem Audio-Bearbeitungsprogramm resp. die Erstellung der Mutter-CDs.
Jetzt suche ich Unterstützung für dieses leider nicht gerade billige
Projekt sowie sinnvolle Vertriebskanäle - aber natürlich auch Personen, die sich jetzt schon für
diese CDs interessieren:
Unveröffentlichte und einmalige live-Aufnahmen mit sehr
speziellen Gesängen und aussergewöhnlichen Glocken- und Trommelrhythmen. Dazu
die entsprechenden Dokument-Aufnahmen der üblicherweise nur gedachten Trommelsprache
- allerdings gar nicht nur für Musikethnologen! ...
2006 wurde das ausgewählte Material im betreffenden Dorf den Verantwortlichen und den damaligen Spielern
zur Begutachtung und zur Einholung ihres Einverständnisses vorgelegt. Da in der Zwischenzeit (...) wenigstens
batteriebetriebene CD-Spieler auch im Dorf nichts Fremdes mehr sind, konnte ich Kopien des ausgewählten
Materials auf CDs übergeben.
Das Projekt ist mit Begeisterung und Anerkennung aufgenommen worden, da es diese Zeremonie lokal zwar im kleinen Rahmen noch
gibt, diese Musik sonst aber mehr und mehr der Vergangenheit anzugehören scheint.
Die Tonaufnahmen:
Die beiden CDs dokumentieren eine Xèbiòso-Zeremonie vom 7./8. bis zum 15. März
1976, zu der ich vom Vodunpriester eines kleinen Dorfes in der Umgebung von Allada
persönlich eingeladen war. Vorgängig erhielt ich für die Zeit eines Jahres eine
Forschungserlaubnis vom entsprechenden Ministerium, und ich hatte eine schriftliche
Erlaubnis vom Bürgermeister der Region für diese bestimmte Zeremonie erhalten.
Es war die Zeit der Révolution im Benin, die neben andern auch den folgenden Slogan prägte:
"Le fétichisme - à bas". Es war also mit einigen Schwierigkeiten verbunden, eine solche
Zeremonie zu besuchen und musikalisch zu dokumentieren. Zudem regnete es jahreszeitbedingt
immer wieder - zwar kurz, dafür heftig; ich wohnte etwa eine halbe
Stunde vom Ort weg und war mit einem Mobilette unterwegs, und das Dorf war nur auf
'Pfaden' erreichbar. Pannen mit dem Gefährt, aber auch mit den Aufnahmegeräten
gehörten praktisch zum Alltag. Mit Ausnahme vom 8. und 12.3., fanden alle Zeremonien
jeweils am späteren Nachmittag statt, manchmal etwas früher, manchmal etwas später -
ich versuchte mein Möglichstes, immer irgendwie auf Abruf bereit zu sein.
Verwendetes Material:
UHER 404 (Vierspurgerät), 2 dynamische Revox-Mikrophone mit Nierencharakteristik
(mit je 5m Kabel) wo möglich auf Stereo-Schiene und Stativ. 10 Agfa-Bänder auf
12cm-Spulen mit einer Kapazität von 20Min pro Durchlauf bei einer
Aufnahme-Geschwindigkeit 19 cm/Sek.